Zweiter Tag.Von Auckland nach Bay of Island 377 km

Nach etwa sechs stündigem Schlaf und einem reichhaltigen Frühstück geht es zunächst nördlich von Auckland in die Provinz "Nordland",auch der "winterlose Norden" genannt.Tatsächlich liegt dieser Teil Neuseelands bereits in subtropische Breitengraden.Nach Orewa,einem besonders schön gelegenen Ort mit herrlichem Sandstrand,wird Waiwera erreicht.Hier speist eine Thermalquelle ein direkt am Strand gelegenes Freibad.Bei einem Stopp in Matakohe haben wir Gelegenheit das Pionier - und Kauri - Museum zu besichtigen.Hier wurde mit viel Liebe eine ausgezeichnete Sammlung zur Pioniergeschichte des "Nordlands" zusammengetragen. 
Ferner bestand die Gelegenheit,sich über den Kauribaum,sein Holz und sein Harz zu informieren.Der Kauri ist ein einheimischer Baum und ist von mächtigem Wuchs,hat ein sehr festes,langfaseriges Holz.Artverwandte Bäume wachsen in Australien,Malaysia,Indonesien und auf den Fidschi - Inseln.Die sehr langsam wachsenden Bäume werden über 50 Meter hoch und haben einen Stammumfang bis zu 15 Meter.Die ältesten Bäume Neuseeland schätzt man auf über 2000 Jahre,d.h. sie standen schon vor Christi geburt.Kauri gilt neben Teakholz als das beste Holz für den Bootsbau.Das Kauri Museum verfügt ferner über die größte Sammlung von versteinerten Kauri-Harzen.  
Einen der letzten und vielleicht auch einen der eindrucksvollsten Waldgebiete erreichen wir 64 km nordwestlich von Dargaville.Auf ihm stehen die ältesten und mächtigsten Kauri-Bäume Neuseelands.Die größten tragen Namen von Maori.Heute stehen die Kauri Wälder unter besonderem Schutz.Vor vielen Jahren wurde mit der systematischen Aufforstung begonnen.Im Waipoua Kauri Forest stehen die bekanntesten Kauri-Bäume des Landes.Der Te Matua Ngahere (Vater des Waldes) soll mit mehr als 16 Meter Stammumfang der mächtigste sein. 
Anschließend folgt der Besuch von Waitangi,wo 1840 ein grundlegender Vertrag zwischen Britischer Krone und Maori geschlossen wurde.Der Vertrag bestimmt auch heute noch das Zusammenleben beider Kulturen.Hier begann die Geschichte des modernen Neuseelands.Damit akzeptierten die einheimischen Maori die britische Königin Victoria als ihr Oberhaupt.Gleichzeitig verpflichtete sich die Königin,die Ureinwohner als gleichberechtigte Untertanen anzuerkennen und sie zu schützen.Das Haus von James Busby den Repräsentanten der britischen Krone liegt heute in einem großzügigen Park.Daneben steht ein sehr schönes Versammlungshaus der Maori mit reichen Schnitzereien.Diese zeugen ebenso von der Kunstfertigkeit der Maori wie die vielen ornamentenreichen Schnitzereien an Bug und Heck eines 36 Meter langen Kriegskanus.Weiter fahren wir über Opononi entlang der verträumten Bucht von Hokianga zur Bay of Island an die Nordspitze der Nordinsel. 

Dritter Tag. Aufenthalt Bay of Island

Der Ort wo man gestern ankam heißt Paihia und hat 2000 Einwohner (2005).Paihia ist das Zentrum der Bay of Island.Eigentlich ein nichtssagender Ort,aber er hat alle Servicestellen,die ein Reisender braucht:Bank,Post und Einkaufsmöglichkeiten.Von hier legen die Fähren nach Russel ab.Zudem ist es Ausgangspunkt für fast alle organisierten Bootstouren in die nahen Gewässer.Am Vormittag unternehmen wir einen erlebnisreichen Schiffsausflug durch das Insellabyrinth der Bay of Island,der im 19.Jahrhundert eine Schlüsselrolle bei der kolonialen Erschließung des Landes zukam.Am Cape Brett,wo man zum berühmten " Hole in Rock " gelangt,kann man oft vom Schiff aus Delphine beobachten.  
Mit 144 idyllischen Inseln ist die Bay of Island ein ideales Bade-und Segelrevier,eines der beliebtesten Feriengebiete im Land.Während der Sommermonate wird man kaum ein freies Bett oder einen freien Campingplatz finden.Klares,blaues Wasser und Strände,die sich oft in kleinen Buchten verstecken,laden zu allen Arten von Wassersport ein.Besonders beliebt ist auch hier die Jagt nach Schwertfischen und anderen Riesenfischen im Meer.Boote jeder Art und Größenordung sind,anders als in Deutschland,ohne größere Formalitäten auszuleihen.Organisierte Touren werden in Russel und vor allem in Paihia angeboten. 
Die Schifffahrt endet in Russel,eine der ältesten Städte des Landes.Einen Spaziergang machen wir durch die kleine,historische Ortschaft,die im vergangenen Jahrhundert Verwaltungssitz der britischen Kolonie war.Russel 950 Einwohner (2005),man glaubt es kaum war Neuseelands erste Hauptstadt.Zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch als Höllenloch im Pazifik verschrien,weil nämlich Meuterer,Deserteure und Strafgefangene aus Australien die ersten Siedler waren,entwickelte sich der Ort rasch zum größten Flecken des neuen Landes.Russel war bedeutender Hafen,Walfängerhochburg und Geschäftszentrum.Bis heute konnte Russel seinen viktorianischen Charme bewahren.An den Ufern der Bucht stehen noch viele Häuser aus dem 19. Jahrhundert.Heute leben seine Bewohner hauptsächlich vom Fischfang,von Austernfarmen und dem Tourismus. 

Vierter Tag. Nach Coromandel Halbinsel 446 km

Am Morgen des vierten Tages geht die Busfahrt von der Bay of Island nach Auckland über die direkt verbindende Haubtstraße,dem Highway 1 in südlicher Richtung durch die hügelige Provinz Nordland,die zu den erdgeschichtlich älteren Landesteilen gehört.Noch vor zwei Jahrhunderten war fast ihre gesamte Fläche mit Kauri - Wäldern bedeckt,bevor europäische Siedler,hauptsächlich Jugoslawen aus Dalmatien,die Wälder rodeten.Nachdem die ersten Vororte Aucklands erreicht werden,führt die Fahrt über die Hafenbrücke.Bei guten Wetterverhältnissen besteht eine hervorragende Sicht auf die Silhouette der Innenstadt.Ein Viertel aller Neuseeländer lebt und arbeitet in dieser Stadt,deren werktägliche Geschäftigkeit mit den beschaulichen Wochenenden kontrastiert,wenn Tausende von Segelbooten und Motorjachten im Hauraki - Golf dahingleiten.  
Auckland ist auch die größte Stadt Polynesiens.Sie hat inzwischen mehr als 100000 so genannte Islanders " angezogen: Samoaner,Tonganer,Bewohner aus Niue,von den Cook - Inseln und aus fast allen anderen Südseestaaten.An Karangahape Road am oberen Ende von Aucklands Hauptgeschäftsstraße,Queen Street,liegt das Zentrum des polynesischen Lebens.Die Mischung aus Europa und Südsee verleiht Auckland eine einzigartige Stimmung.Nach der Ankunft in Coromandel und das einchecken im Hotel geht es zum " Hot Water Beach ",ein Strand,an dem natürlch heißes Wasser aus Quellen durch den Sand an die Oberläche quillt (im Meer ist Badeverbot,Lebensgefahr).Nirgendwo im Land ist auf so kleinem Gebiet die Landschaft so kontrastreich wie auf dieser Halbinsel.  

Fünfter Tag. Coromandel Halbinsel - Rotorua 231 km

Am morgen des fünften Tages verlassen wir Coromandel - Halbinsel und fahren über Waihi und Tauranga nach Mt.Maunganui,einem bekannten Badeort an der Bay of Plenty.Der überfüllte Hafen - und Badeort liegt direkt gegenüber von Tauranga.Er ist bekannt für seinen Surfstrand und deshalb auch in der Ferienzeit ziemlich überlaufen.Im Anschluß fahren wir durch das Gebiet von Te Puke,dem größtem Kiwifrucht - Anbaugebiet des Landes.Als die Neuseeländer vor fünfzig Jahren mit dem Anbau begannen,ahnten sie nicht das die Kiwi einmal zu einem Exportschlager aufsteigen würde. 
Während einer Pause am Nachmittag sehen wir eine der wenigen noch aktiven Übertage abbauenden Goldmine in Tairua hinein.Hier werden pro Woche Gold und Silber im Wert von über eine Million NS Doller gewonnen.Das ist beachtlich.Am späten Nachmittag erreichen wir Rotorua,dem Thermalzentrum Neuseelands und wichtiges Zentrum der Maori - Kultur.In der Innenstadt befindet sich das ehemalige Thermal - Badehaus Tudor Tower.Dieses Gebäude liegt im gepflegten Government Garden,der kurz nach der Jahrhundertwende angelegt wurde,um der Stadt eine Kurpark - Atmosphäre zu verleihen. 
Rotorua 221 Km südlich von Auckland,muß die Stadt sein,die der Hölle am nächsten liegt.Es ist zu riechen.Trotzdem ist die Stadt bei Touristen nach Queenstown auf der Südinsel ganz vorne in der Beliebtheitsskala.Keine Stadt auf der Nordinsel zieht jährlich so viele Reisende an,über keinen Ort wird soviel Unterschiedliches erzählt.Rotorua ist einfach einmalig.Die Stadt liegt in einem weltweit einzigartigen,aktiven Thermalgebiet mit hoch aufschießenden Geysiren,unzähligen dampfausstoßenden Kratern und blubbernden,stinkenden Schlammlöchern.Heute strömen durchschnittlich 65000 Besucher pro Jahr durch die imposanten Vulkan - Thermalanlagen.  
Rotorua ist zudem das Zentrum des Arawa - Stammes und gilt als Hochburg der Maori.Nirgendwo in Neuseeland wohnen mehr Maori zusammen als in Rotorua.Hier ist ihre Kultur lebendig geblieben und sie wird bei Kriegstanzvorführungen und traditionellem Essen eindrucksvoll in klingende Münze umgesetzt.Jedes Hotel,das etwas auf sich hält,bietet dahin gehend irgendeine Veranstaltung.Über Rotorua liegt ständig ein Schwefelgeruch,der stark an faule Eier erinnert.Neben den Thermalbädern locken zehn kristallklare Seen auf dem vulkanischen Plateau welche als die besten Forellengründe in Neuseeland gelten die Angler an.Am Abend erfolgt eine Vorführung traditioneller Tänze und Gesänge der Maori. 

Von Rotorua nach Napier am Pazifischen Ozean

Heute morgen starten wir in Rotorua und sehen das Thermalgebiet von Whakarewarewa uns genauer an.Kochende Schlammtümpel,der Pohutu-Geysir,dampfende und bebende Erde und weitere Thermalaktivitäten in den vielfältigsten Formen sind hier zu finden.Ein besonderes Erlebnis ist auch die Begegnung mit den Maoris,den polynesischen Bewohnern Neuseelands und traditionellen Herren von Whakarewarewa.Hier befindet sich auch das Maori Arts and Craft Institute,wo an Werkstagen Holzschnitzer bei ihrer Arbeit beobachtet werden können. 
Die wohl bekannteste und gleichzeitig größte Thermalzone ist Whakarewarewa,kurz '' Whaka " genannt,3 km südlich vom Zentrum,an Tyron Street.Hier schießt der Pohutu-Geysir eine bis zu 30 m hohe Fontäne in die Luft.Dies geschieht unregelmäßig,zwischen zwei-und neunmal am Tag,aber sie wird jedesmal vom kleinen Prince of Wales Feathers Geysir,den Stolz von Whaka,liegen sechs weitere Geysire,brodelnde,blubbernde Schlammlöcher,Mineralteiche,Sinterterassen und zischende,heiße Quellen. 
Auf der Weiterfahrt Richtung Süden durch die Region Waikato kamen wir am geothermischen Karftwerk Wairakel vorbei,Neuseelands erstes und der Welt zweites Geothermalkraftwerk.8 % des gesamten in Neuseeland produzierten Stromes kommen von hier.In erster Linie wird Strom durch Wasserkraft,an zweiter Stelle folgt dann die geothermische Nutzung der vulkanisch aktiven Gebiete.Fast 1/3 des Bedarfs der Nordinsel wird von 8 Staustufen und deren Kraftwerke des Waikato - Flusses geliefert.Kurzer Besuch in Taupo.Der Lake Taupo ist das größte Binnengewässer Neuseelands und bedeckt gleich mehrere Vukankrater.Mit einer fast kreisrunden Fläche von 660 qkm einer Tiefe von 162 Meter,einer Länge von 40 km und Breite von 26 km ist er fast doppelt so groß wie der Lake Tekapo,zweitgrößter See Neuseelands.  
In östlicher Richtung geht die Fahrt weiter entlang einer der ältesten Landstrassen Neuseelands,die schon 1869 durch den damals vorherrschenden Wald führte.Der Tag endet in Napier,idylisch an der Hawke Bay gelegen.Napier wurde 1931 durch ein schweres Erdbeben völlig zerstört und bald darauf im Art Deco Stil wieder aufgebaut.Das einzigartige Stadtbild und das milde Klima der Region,hat Napier zu einem der beliebtesten Ferienzentren des Landes werde lassen.In einem Country Lokal wo es mit die besten Steaks der Stadt geben soll entdeckte ich einen präparierten Schweinekopf mit Brille.  

Siebter Tag. Von Napier nach Wellington 337 km

Der siebte Tag beginnt mit einem herlichen Sonnenaufgang über dem Pazifischen Ozean in Napier,wo es nach dem Frühstück leider wieder über Hastings,Zentrum des hiesigen ausgedehnten Weinanbaugebietes geht.Durch fruchtbares Farmgebiet Richtung Süden mit dem Ziel Wellington,der Hauptstadt des Landes.Wir haben unsere Mittagspause in Dannevirke einem Ort mit zirka 22000 Einwohner (2005) von ehemaligen Siedlungen skandinavischer Auswanderer.Bein einem kurzen Stadtrundgang fällt mir eine Feuerwache mit einer außenliegender Alarmeinrichtung auf. 
Am Nachmittag erreichen wir Wellington,diese Stadt ist gedrängt in einem Halbkreis,um die geschützte Bucht Port Nicholson angelegt.Die zahlreichen modernen Hochhäuser vermitteln Weltstadtatmosphäre.Im Kontrast dazu stehen die sorgfältig restaurierten viktorianischen Holzhäuser.Nach der Ankunft in Wellington erfolgt eine Stadtrundfahrt vorbei am Parlamentsgebäude durch die architektonisch interessante Innenstadt.Mit dem Cable Car gehts hinauf auf den Mount Victoria und genießen eine gute Aussicht auf die Stadt.Die Hauptstadt Neuseelands mit 425000 Einwohner (2005) liegt in ständigen Wettstreit mit dem viel größerem und wirtschaftlich besser gestellten Auckland. 
Wellington wurde 1865 Hauptstadt,obwohl der Norden wirtschaftlich stärker und bevölkerungsreicher war.Aufschwung der Südinsel machten aber eine Hauptstadt weiter im Süden notwendig.Wellington,der Brückenkopf zwischen Nord - und Südinsel bot sich an.Heute ist Wellington eine moderne Stadt,die viel Charme ausstrahlt.Hohe,futuristisch anmutende Wolkenkratzer bestimmen das Bild.Das eigentliche Stadtzentrum ist sehr kompakt und nicht mehr als 2 km lang.Wer nicht zu Fuß gehen will,kann einen der vielen roten Stadtbusse nehmen.Vom Zentrum ist es nur ein kurzer Weg ins Hilltop Village mit dem Botanischen Garten.Dorthin verläuft die berühmte Cable Car Lane,die gleich hinter Lambton Quay bergauf fährt.  

Video über die Nordinsel